The Crimson Sacrament Reviews


LEGACY


Wie boshaft: Da fällt der Papst gerade selbst bei vielen seiner eigenen Schäfchen in Ungnade, und diese Wiener stellen ganz scheinheilig einen sakralen Gesang vorweg. Man fühlt sich an die einst grenzgenialen Tristitia zurückerinnert, doch statt schwerer molliger Doom-Wogen ist hier nicht minder schwarzer Zauber der aggressiveren Form angesagt. Das Debüt „Resurrection Ov The Kult" ist nun schon gute vier Jahre alt, verjährt ist somit der Tatbestand des Coverdiebstahls. Oder wollen uns diese österreichischen Deibel weismachen, sie hätten nichts von Merciless und „The Awakening" gewusst (ganz so, wie Morbid Angel Hexenhaus nicht kannten)? Einen Hang zu schwedischem satanischem Death/Black Metal kann man der Melodieführung der Herren nicht absprechen - es wäre also seltsam, sollten sie die Urheber dieses Sounds nicht kennen. Sei es drum - hier geht es um die musikalische Qualität von „The Crimson Sacramen", und die kann sich hören lassen. Melodischer und abwechslungsreicher seien sie geworden, lässt das Label verlauten. So oft Firmen Humbug von sich geben: Ashen Productions kann man diesbezüglich nur zustimmen. Die umwerfenden Qualitäten von Mörk Gryning oder Unanimated zu ihren besten Tagen werden nicht erreicht, aber die Ähnlichkeit der Atmosphäre zu diesen Referenzwerken ist abschnittsweise gegeben. Was noch fehlt, sind die vorwitzige Sologitarre und die zwischenzeitlichen abrupten Wechsel im Spannungsaufbau - STORMNATT komponieren sehr stringent, ohne Händchen für Überraschungen, welche Songs auf lange Sicht fesselnd und individuell machen - wäre da nicht der beschwingte, unwirklich fröhliche Anfang von ‚Soul Murder Ceremony'. Auf dem Vorgänger waren die ersten Songs recht gleichförmig schnell, jetzt haben sich die Musiker auf ein flottes, teilweise bombastisches Midtempo eingeschossen, welches erst mit dem gerade genannten Stück aufgebrochen wird. Plötzlich lassen STORMNATT der Primitivität wieder freien Lauf. Melancholischer, aber nicht im Todeswalzer-Schleichtakt, geht es in den dritten Teil von‚ Upon The Shores Of Solitude' zu, hier dreht der Gesang schrill ab und überschlägt sich, wie man es von Helheim, Burzum und anderen norwegischen Spießgesellen kennt. Bleibt zu hoffen, dass die Band nicht mehr die Nähe zu Labeln und sonstigen Vereinigungen sucht, die im politischen Dreck wühlen. Die Distanzierung von NS-Inhalten auf der Homepage-Eingangsseite lässt hoffen. (BTJ) 10/15



METALBLAZE

Die österreichische Black Metal Szene hat schon vieles hervorgebracht. Über die Qualität der meisten Bands lässt sich streiten – nur wenige davon können in internationalem Gewässer mithalten. Zu dieser kleinen Division österreichischer Black Metal Größen gesellt sich nun langsam aber sicher ein neues Geschwader hinzu. Die Rede ist von Stormnatt aus Wien, die nächstes Jahr ihr zehn Jähriges Bestehen feiern können und schon heuer mit einem neuen Album zu begeistern wissen, welches internationale Vergleiche keinesfalls zu scheuen braucht.
„The Crimson Sacrament“ ist eine absolut solide, melodiös gehaltene Black Metal Scheibe, die von vorne bis hinten absolut professionell klingt. Das kurze Intro bei „Apparitional Echoes From The Void“ nimmt den Hörer mit sakralen Klängen in Empfang, doch noch bevor eine Minute vergangen ist feuern Stormnatt aus allen Rohren.
Was folgt ist eine über 40 Minuten lange Homage an Tod, Teufel und Konsorten. Ohne unnötige Intermezzos aus Keyboardgeplänkel das keiner braucht oder sonstigen Blödsinn holzen Stormnatt sich beherzt durchs Programm und schaffen dabei eine düstere Grundstimmung, ohne dabei an Härte zu verlieren.
Insgesamt ist die Scheibe von der für Black Metal der alten Schule eher typischen Monotonie geprägt, was ich allerdings in diesem Fall ausnahmsweise begrüßenswert finde. Die Riffs sind einfach gehalten, die Tempi – Wechsel zwischen ruhigeren und aggressiveren Passagen passend gesetzt. Mords Gesang kannte ich bisher nur von diversen Auftritten der Band, bei denen er mich zum Teil nicht wirklich überzeugen konnte da ihm manchmal das Volumen etwas fehlt. Die Studioatmosphäre (und vermutlich ein paar technische Kniffe) scheinen der Kreischkehle aber ganz gut getan zu haben, denn auf „The Crimson Sacrament“ kann mich auch der Gesang vollends überzeugen.
Einen Song besonders hervorzuheben mag mir an dieser Stelle eigentlich nicht wirklich gelingen, da jeder für sich seine Qualitäten hat und die Scheibe einfach gut an einem Stück abläuft – wer will kann dies als einziges Manko dieser CD manifestieren: ein wirklicher absoluter musikalischer Höhepunkt ist schwer auszumachen. Vielleicht macht aber auch gerade das den Reiz dieser CD aus – dass sie ohne besonderen Höhepunkt völlig überzeugen kann und sich damit als rundum gelungenes Werk hervortut.
Fazit: Mit „The Crimson Sacrament“ katapultieren sich Stormnatt nun endgültig in die Front der österreichischen Black Metal Garde. Zwar ist an manchen Ecken und Enden durchaus noch Potential gegeben, das genutzt werden sollte – ich persönlich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass die eine oder andere groovende Stelle dem musikalischen Grundprinzip ganz und gar nicht schaden würde. Außerdem an dieser Stelle noch ein kleiner Hinweis graphischer Natur an die Band: wenn ihr die Tracklist auf der fast schwarzen Rückseite der CD in schwarzen Buchstaben abdruckt mag das zwar ungemein true sein, bringt aber keiner Sau was. Sei’s drum - in Summ lässt sich jedenfalls sagen: Stormnatt ist mit Sicherheit eine der besten österreichischen Black Metal Bands der Gegenwart – wenn ich für mich und meine Belphegor – Aversion spreche sogar die Beste. 5/5



METALFANATICS

Das langerwartete neue Machwerk der österreichischen Black Metal Band Stormnatt stellt eine ordentliche Machtdemonstration in 8 blasphemischen Psalmen dar. Auf gewohnt unheilige Art, aber ein Stück reifer als auf den international zurecht hochgelobten Vorgängern Funeral Apocalypse und Ressurection Ov The Kult, wird hier Tod und Deibel thematisch zuleibe gerückt. 
Sehr kompakt und griffig gehen die Songs durch, versucht man auch mehr mit Atmosphäre als mit High-Speed-Gebolze zu trumpfen. In Summe ein BM-Topalbum, bei dem kein Song besonders hervorzuheben ist, sondern das Gesamtpaket überzeugt, diesmal unter größerem Songwriting-Anteil von Neuzugang und Gitarrenhexer Antimessiah. Als Anspieltipp erlaube ich mir trotzdem Psalm IV ans Herz zu legen. 
Als Abschluss findet sich wie gewohnt ein dritter Teil der Upon The Shores Of Solitude Reihe, von dem kürzlich im Shining-Vorprogramm live bereits eine vierte Variation vorgestellt wurde. 
Einzig das prinzipiell sehr kultige Artwork am Digicover ist für einen alten, „schaßaugerten“ Herrn wie meinereiner einen Deut zu dunkel ausgefallen (vor allem die schwarz-auf-grauen Tracks auf der Rückseite sind schwer zu entziffern. Glücklicherweise steht´s ja auch auf der Innenseite). 
Mehr zum Album, dass im Necromorbus Studio in Stockholm gemastert wurde, gibt es unter anderem im mit der Band Metalfanatics-Interview. 9/10



BLACKMETAL.AT

Lange hat’s gedauert, bis sich die Wiener aufraffen konnten, um neues Material einzuspielen. Doch gut Ding braucht eben seine Weile, und STORMNATT haben sich während ihrer musikalischen Veröffentlichungsauszeit im Vergleich zum letzten Full length "Resurrection Ov The Kult" um eine Ecke weiterentwickelt. Ob das die Fans früherer Tage nun ebenso positiv sehen ist fraglich, da die raue und rohe Undergroundfassade ist mittlerweile einem mehr als vorzeigbaren Sound gewichen und die schon seinerzeit erkennbaren Melodieakzente im Spiel wurden mit einer mehr als deutlichen Schweden/Norwegen-Prise verstärkt in den Vordergrund gesetzt. Heraus gekommen ist schlussendlich ein in sich stimmig abgeschlossenes Werk, das sich zumeist im Midtempo bewegt, jedoch aber auch Platz für energetische Ausbrüche in höhere Temporegionen schafft. Durch den zunehmenden Skandinavieneinfluss in der Gitarrensektion kann jeder Track mit eine wunderbar gelungenen Melodieführung aufwarten, dem zugleich jedoch das Manko anhaftet, dass sich die Songs voneinander nur marginal zu unterscheiden wissen. Nichts desto trotz sind alle Stücke auf hohem Niveau angesiedelt, wobei sich der quasi rote Faden in allen Veröffentlichungen unserer Landsleute, "Upon The Shores Of Solitude" – dieses Mal Part III, mit einer packenden Atmosphäre und schrillen, vor Verzweiflung triefenden, Vocals klar abheben kann.
Fazit: Ihr steht auf Black Metal der skandinavischen Prägung? Dann bitte zugreifen, denn hier werdet ihr absolut richtig bedient. 8,5/10



METAL1

"Seine Familie kann man sich nicht aussuchen", wird ganz gerne gesagt, um das Dilemma der nicht präferierten Erzeuger zu verdeutlichen, aber im Black Metal Genre gibt es da wohl ganz andere Dämpfer für die Band von Welt. "Seinen Geburtsort kann man sich nicht aussuchen" sollte es da wohl eher heißen. Was hatten wir nicht schon alles? Pseudo-Rumänen aus Schweden, Pseudo-Vikinger aus England, jetzt kommen sie daher, STORMNATT, ein paar (wie man dem Bandnamen vielleicht schon anmerkt) Pseudo-Skandinaven aus dem schönen Österreich. Dem falschen Geburtsort zum Trotz hat die 2000 gegründete Band sich vorgenommen, dem eher nordisch geprägten Schwarzmetall zu huldigen und im zehnten Jahr ihres Bestehens tun sie das mit der Veröffentlichung ihrer zweiten CD "The Crimson Sacrament".
Die Band und ich waren uns nun vorher noch nicht so grün. Ein Bekannter hat mir mal den Titeltrack des Vorgängers "Resurrection Ov The Kult" vorgespielt und ich fand ihn okay, mehr aber auch nicht. Mit "The Crimson Sacrament" sollte sich das aber relativ schnell ändern, den hier zeigen STORMNATT wirklich, was sie drauf haben. An anderer Stelle laß ich Vergleiche zwischen diesem Werk hier und den Kollegen von Watain oder älteren Darkthrone und obwohl es da Berührpunkte gibt kann ich das so nur sehr bedingt unterschreiben. Denn STORMNATT klingen einfach besser.
In einem sehr gefälligen Soundgewand (nicht zu glattgebügelt, die Ecken und Kanten sind da, etwas mehr Druck hätte reingedurft und die Becken sind manchmal etwas zu penetrant, aber ansonsten prima) hauen uns die vier Wiener nämlich vom Opener "Apparitional Echoes From The Void" an einen ganzen Haufen cooler Melodien um die Ohren. Gitarrist Antimessiah bastelt ein cooles Tremoloriff nach dem anderen und verleiht den Songs damit eine manchmal richtig fröstelnd kalte, oftmals aber eher melancholische Atmosphäre und Stimmung, jedenfalls finden sich hier ein paar echte Melodien für die Ewigkeit.
Und wegen genau diesem Punkt tue ich mich schwer, das Ding hier mit Darkthrone oder anderen üblichen Verdächtigen in einen Topf zu werfen. Hier wird zwar auch manchmal in höheren Tempi gewildert (im Mittelteil von "Soul Murder Ceremony" und am Anfang von "The Omega Illumination" - cooles Riffing übrigens - zum Beispiel), aber wirklich rasend schnell kommen STORMNATT eigentlich so gut wie nie daher. Und noch eine Sache fehlt ihnen, die Hasserfülltheit, die Black Metal normalerweise ausmacht. Versteht mich nicht falsch, das Zeug hier ist alles andere als harmlos, Doublebass, sägende Gitarren und der etwas weit in dein Hintergrund gemischte aber doch sehr coole Krächzgesang von Schreihals Mord sprechen da eine ziemlich deutliche Sprache, aber es ist einfach keine Musik, der ich nicht im Dunkeln begegnen wollen würde, wenn sie ein Mensch wäre. Der Vergleich mag etwas Hinken, aber "The Crimson Sacrament" ist kein messerschwingender Irrer, der alles in seiner Reichweite abschlachtet, sondern eher jemand, der mit einem Glas Wein in seinem Sessel sitzt und der Apokalypse zuschaut. Und das ist eine verdammt gediegene Sache.
Nachdem das gesagt ist, muss man natürlich insofern relativieren, dass STORMNATT hier keine perfekte CD abgeliefert haben, "The Crimson Sacrament" hat Schwächen. Oder sagen wir mal "eine Schwäche", denn mehr wollen mir gerade nicht einfallen, die ist aber nicht ohne. So cool der Sound der Österreicher ist, so sehr mir der geniale Refrain von "Wounds Of Worship" oder das technisch nicht gerade anspruchsvolle aber doch hochmelodische, ausufernde Solo des Rausschmeißers "Upon The Shores Of Solitude Pt. III" (nehmt euch ein Beispiel dran, ihr Prog-Solisten, das ist nämlich auch gut... übrigens hat der Song auch noch ein paar sehr coole, gequälte Screams zu bieten) gefällt, so "homogen" ist die CD doch auch. Und das meine ich jetzt negativ. Zu vieles klingt hier gleich oder ähnlich, zu oft hat man das Gefühl, dass dieses Riff ja saucool ist, aber haben sie das nicht schon im vorigen Song gespielt? Und in dem davor? Und in... ihr versteht schon.
Der Hörbarkeit von "The Crimson Sacrament" tut das allerdings keinen wirklichen Abbruch, vielleicht war's ja auch so gewollt (die Titel sind alle mit "Psalm I", "Psalm II" und so weiter angereichert... ein Konzeptalbum vielleicht? Nix genaues weiß auch der Promozettel mal wieder nicht...), jedenfalls hauen STORMNATT mit ihrer zweiten CD mächtig rein und bieten dem geneigten Black Metal Fan ein Rundum-Glücklich-Paket, das man nicht verpassen sollte.  8,5/10



LORDS OF METAL

During my last visit to Norwegian friends we were talking about it: non-Norwegian bands that use Norwegian names and pseudonyms. To most Norwegian musicians this is crazy: after all they use their own mother’s tongue, so why can’t bands from other regions do the same. The chance that you meet someone who speaks Norwegian is smaller than for instance Dutch (five versus sixteen million, count your odds), so why bother. Well, the end of the talk was that most of the time these bands that follow the Norwegian sound often sound boring and the feeling is often that you get stuck with some flawless imitators. Often, but there are exceptions to that rule and the reason why I gave you this intro is because Austrian Stormnatt is such an exception! 
Okay, it is far from original, and in matters like these you’d better do what yoy have to do very well to impress the species which is called amateur reviewer. A while ago I had, from the same country, a strong album by Hellsaw (‘Cold’), and this is the second album in a short time from an Austrian band which impresses me. In a way there are some similarities to Hellsaw regarding the roots, yet Stormnatt is more primitive. I would say, put Hellsaw, Satanic Warmaster and Taake in a blender, perform the outcome in an epic mid-tempo pure style and you have a pretty accurate description of what this album has for you. The songs are so simple yet so appealing; another difference with their country mates Hellsaw is that Hellsaw exceeds in sudden changes of the paste, yet the bridges this band has are performed good yet without that many virtuosity, and it does the nature of the songs right. 
From the Norwegian bands I also often hear that there is no actual secret for their simple yet good sound, it is all a matter of using good equipment, that’s all: well, probably Stormnatt has done the same and if you see that the album was mastered by Tore Stjerna at Necromorbus studio (from acts like Watain, Corpus Christii and Mörk Gryning) it is probably that Stormnatt recorded it the right way. 
No, it is far from original, yet executed raw, simple in a delicious way. I thought it was a saying from the German speaking areas of Europe that one recognizes the master in the limitations: regarding that, Stormnatt are masters. And if the execution is great, who cares about the fact that it might have been some more original? I don’t, this is straight from the black heart! 85/100



STORMBRINGER

Ziemlich ruhig war es in den letzten Jahren um die Wiener Black Metal Kapelle STORMNATT die sich, vier Jahre nach dem starken Debüt „Resurrection Ov The Kult“, mit dem Zweitling „The Crimson Sacrament“ wieder lautstark zurückmelden. Das Korneuburger Schwarzwurzel-Label Ashen Productions dient den Hauptstädtern auch diesmal wieder als Label-Rückgrat. Gottlob endgültig vorbei sind die Zeiten, als STORMNATT durch das Demo-Signing auf Total Holocaust Records vorschnell und provokativ in die rechte Ecke gestellt wurden. Mord (voc), P (dr), Notodden (ba) und Antimessiah (git) haben das Schlimmste überstanden und können sich nach vielen Jahren sinnentleerter Grabenkämpfe völlig der eigenen Musik hingeben.
Die Scheibe flugs eingelegt, bereiten STORMNATT Geschichten des Okkultismus zu, verrühren diese mit einem Teelöffel Blasphemie und würzen eine Prise Todessehnsucht und Wehmut in das nachtschwarze Gebräu. In ihrem selbst abgesteckten Feld prophezeien die vier Dunkelprediger harsch klingenden und fröstelnd kalten Schwarzmetall der alten Schule. Heroen und Freunden wie OFERMOD, WATAIN oder auch den (einstmals) allmächtigen DARKTHRONE ähnelt man in kompositorischer Hinsicht teils bis aufs Blut. Man huldigt den Göttern des Nordens und scheint deren Werke und Veröffentlichungen über Jahre hinaus studiert und aufgesogen zu haben, bleibt acht Tracks lang im traditionellen, eng eingezäunten Traditional-Bereich und lässt den modernen Formen des Black Metals keine Chance.
Die Wiener wechseln immer wieder geschickt zwischen schnellen und ruhigeren Teilen, können in Songs wie „Wounds Of Worship“ oder dem starken „Thanatheism“ atomsphärische Dichte und melancholische Momente heraufbeschwören, verlieren sich im Gesamtpaket aber zu stark in der Monotonie. Songs, wie der Titeltrack „The Crimson Sacrament“, „The Omega Illumination” oder „Blood Will Tell“ wirken zu einheitlich und unterscheiden sich erst bei wiederholtem Durchlauf. Die Tracks sind mit viel Liebe und Freude an der Schwarzwurzel-Erschaffung arrangiert, können sich aber viel zu selten von den oben angeführten Vorbildern lösen, um sich als eigenständiges Produkt zu präsentieren. Wohlige Ausnahme ist das abschließende – und in der Bandgeschichte fortlaufende - „Upon The Shores Of Solitude Pt. III“, das sich unter Einfluss von unendlichem Leid, nahezu bewusstseinsverändernd und hingebungsvoll in Kopf und Gedanken des aufmerksamen Hörers zu fräsen vermag. Mit den perfekt eingesetzten, krank und ängstlich klingenden, Gesangseinschüben und den würdig vermischten, diabolischen Gitarrensolos erweist sich der Abschlusssong als Highlight des neuen Werkes.
Gemastered wurde das gute Stück im bekannten Necromorbus Studio unter Führung von Tore Stjerna (WATAIN, IN BATTLE, MÖRK GRYNING). STORMNATT bieten solide und fantaugliche Schwarzheimer-Kost, die leider nur wenige – wirklich treffende – Höhepunkte aufweist. Der Tribut an die alten Helden gelingt den Wienern zwar exzellent, die Songauswahl wirkt in ihrer Gesamtheit aber zu beliebig und austauschbar. Als Fehltritt kann das Cover samt Booklet gewertet werden, dass der rauen Dunkelheit in den Soundfragmenten der Band nicht gerecht wird. Für Sammler gibt’s die ersten 500 Exemplare übrigens auch im schmucken Digipak. STORMNATT haben ein puristisches und lavastromartiges Album auf den Markt geworfen, österreichischer Black Metal 2009 läuft bei mir aber immer noch unter dem Banner HELLSAW… 3/5



NOCTURNAL HALL

Sehr düster zeigt sich das Cover von The Crimson Sacrament in seiner grau-schwarzen Farbgebung. Kein Lichtstrahl, kein Schimmer Hoffnung… ob auch die Musik die dargestellte Düsternis, Hoffnungslosigkeit und Tristesse versprüht?
Gewiss gelingt es STORMNATT, eine dezent bösartige Stimmung zu erschaffen, ein nicht übertrieben tönender Sänger namens Mord und durchgehend riffende Gitarren tragen dabei den Hauptanteil. Die Kompositionen sind wohl durchdacht, atmen nordischen Geist und sind weit weg von konfusem oder gar chaotischem Black-Metal-Getrümmer. Eine melodische Note ist stets präsent, ein wenig Gleichförmigkeit hat sich allerdings auch eingeschlichen. So wirkt diese Scheibe wie ein recht monoton, doch sehr gefällig fließender Strom, wie ein homogener Soundtrack ohne großartige Schwankungen nach oben oder unten. Ein paar Gitarrensoli hätten der Veröffentlichung ganz bestimmt gut getan, so schreddert sich Gitarrist Antimessiah größtenteils durch unterhaltsamen und – man verzeihe mir – teilweise beschwingten Black Metal ;)
Nach sieben guten, aber zu ähnlichen Stücken, haben sich STORMNATT den musikalischen Leckerbissen namens Upon The Shores Of Solitude Pt.III bis zum Schluss aufgehoben. Ein teils gedrosseltes Grundtempo und schöne Gitarrensoli verleihen dem Stück das Prädikat wertvoll, weil es aus dem herkömmlichen Rhythmus- und Kompositionsschema ausbricht. Sänger Mord schafft es in diesem Stück hervorragend, mit einer verzweifelten Ausdrucksform Akzente zu setzen.
Mehrere solcher Überraschungen oder Variationen wären auf alle Fälle nötig gewesen, um The Crimson Sacrament deutlich über den Rang von gutem Durchschnitt zu heben. Die Melodik in allen Ehren, doch meiner Meinung nach muss eine Band heutzutage kompositorisch überraschen können, um nicht im unüberschaubaren Meer an Alben unterzugehen. 6,5/10



METAL.DE

Black Metal früher schwedischer Prägung steht nun auf dem Programm. Serviert von STORMNATT aus Österreich. Wenn ich von schwedischem Black Metal spreche, fallen mir spontan WATAIN, DISSECTION und natürlich MARDUK ein.
Mit den ersten beiden haben STORMNATT leider nur wenig gemein, doch zu MARDUK gibt es den ein oder anderen Vergleich zu ziehen. STORMNATTs Schreihals Mord (!) tönt doch durchaus ähnlich wie der Ex-Panzerdivisionär Legion, und auch die teilweise ziemlich grandiosen Gitarrenläufe von Antimessiah (!!) kommen dem Schwedenoriginal zu "Those Of The Unlight"-Zeiten recht nah. Soviel zum Positiven.
Leider können STORMNATT nicht über die gesamte Albumlänge überzeugen, irgendwie fehlt da noch die Abwechslung, der zündende Funke. Zu ähnlich sind sich die Arrangements der Songs, zu wenig bleibt im Ohr hängen, zu gering ist der Wiedererkennungswert. "The Crimson Sacrament" hat somit fast schon das Zeug zum Easy-Listening Black Metal, denn die Scheibe lässt sich wunderbar nebenher hören, ohne das man das Gefühl hat etwas zu verpassen.
Bei der nächsten Scheibe bitte etwas mehr Abwechslung und ab und an einen ordentlichen Zacken Geschwindigkeit draufgepackt, dann sieht die Zukunft für STORMNATT gar nicht düster aus. 6/10



BLOODCHAMBER

Die Stille ist durchbrochen. Nach mittlerweile 4 Jahren Schweigepause sind die Österreicher von STORMNATT zurück. Mit dabei haben sie "The Crimson Sacrament", das mit acht hochkarätigen Tracks aufwartet. Wieder einmal schwören STORMNATT ein Kunstwerk an Härte und Brachialität des extremen Metals herauf. Hierauf verweist allein das überaus kreative Artwork, das beim Cover angewendet wurde. Eine Heiland-Figur und dazu passend schwarze Schrift auf grauem Hintergrund; erweist sich vor allem beim Entziffern der Songtitel als absolut gigantisch und hilfreich.
Apokalyptisch läuten gregorianische Gesänge den Opener "Apparitional Echoes from the Void" ein, um dann nach etwa 40 Sekunden einem krachenden Gewitter gleich über dem Hörer loszubrechen. Knarzige Growls gesellen sich zu einem schaurigen Gitarrenspiel, das durch äquivalentes Drumming und Bassspiel begleitet wird. Konsequent zieht sich das hochwertige Spiel durch die Songs des Albums. Doch wer jetzt denkt, dass STORMNATT ein typisches Black-Metal-Geschrammel-Programm runterrotzen, der wird spätestens bei "Soul Murder Ceremony" enttäuscht. Hier weichen die Bass- und Gitarrenspuren erstmals ab, orientieren sich leicht in Richtung Death und spielen sich quasi an die Wand. Heraus kommt dabei eine atmosphärisch dichte Nummer, die überzeugt. Ebenso stark ist "Blood Will Tell", das mit Abstand melodischste Stück der Platte. Kontrastiv gesellt sich das verstört verwirrende "Upon the Shores of Solitude Pt. III" hinzu. Irres Gekreische und frickelige Feinstarbeit an der Gitarrenfront erschaffen ein durchaus böses Konstrukt. Zum ersten Mal bewegt man sich weg vom seichten Mainstream-Black-Metal hin zu härteren und schwer annäherbaren Kompositionen.
Doch leider gibt es davon auf "The Crimson Sacrament" viel zu wenig. Zwar schwellen, wie bei allen Songs, auch hier die düsteren, rauen Gitarren an und bilden ein infernales Grundgerüst, aber dennoch bleiben STORMNATT oberflächlich und irgendwie seicht. Trotz der angepriesenen gnadenlosen Zerstörung, fahren STORMNATT zweigleisig. Einerseits streben sie mit "The Crimson Sacrament" nach Wohlgefallen, vor allem wohl unter den Liebhabern der etwas seichteren Klänge, quasi den Weicheiern unter den trven Black Metal Fans. Andererseits wagen sie sich jedoch bei "Upon the Shores of Solitude Pt. III" auch mal die etwas härtere und obskurere Gangart zu fahren. Ein zweischneidiges Schwert, das STORMNATT da wetzen. Um es auf den Punkt zu bringen: gut gemachtes, technisch versiertes Album, auf dem mir persönlich allerdings der Moment fehlt, an dem es Klick macht. Die Songs bleiben leider auf einem eher durchschnittlichen Niveau: keiner ist schlecht, aber keiner packt und fesselt mich wirklich.
Fazit: nettes Album, das man sich guten Gewissens anhören kann, vor allem denjenigen, die es eher mild mögen. Allerdings keins, das unbedingt im Gedächtnis bleibt. 6/10



METAL GLORY

Vier Jahre haben die vier Österreichischen Black Metaller von Stormnatt sich Zeit gelassen um den Nachfolger zum Debüt „Resurrection ov the Kult“ einzuhämmern“. Nun ist es soweit: „The Crimson Sacrament“ ist im Kasten und wird via Rebeat europaweit in die Läden gebracht. 
Musikalisch wandelt man auf den Pfaden der skandinavischen, insbesondere schwedischen, Black Metal Bewegung in den Neunzigern. Wobei aber vor allem die Produktion deutlich differenzierter und klarer aus den Boxen knallt wie bei vielen anderen Produktionen jener Zeit. Auch haben die Jungs mehr Wert auf Melodie als auf bloß sägende Hyperblast Griffbrettorgien gelegt. Dark Funeral oder Dissection mögen für ewig Vergleichssuchende genannt sein. Allerdings erreichen Stormnatt deren Qualität zu keiner Zeit. Denn auch wenn sich die Jungs immens lange Zeit gelassen haben, krankt „The Crimson Sacrament“ aber doch an den weitläufig verbreiteten Problemen. Man muß irgendwann mal aus dem Schuh kommen und einen Nachfolger aufnehmen. Nur leider fehlen die wirklich zündenden Ideen. Heraus kommt meist ein halbgares Album das nicht schlecht ist, aber auch vieles vermissen lässt. 
So verhält es sich auch mit „The Crimson Sacrament“. Man hat acht Songs zusammengeschustert die aber allesamt gut, aber auch derart gleich klingen, das Anfang und Ende nur zu erahnen sind. Es fehlt von vorne bis hinten an eigenen Ideen, stattdessen klatscht man ein tausendfach gehörtes 08/15 Riff ans nächste und kreiert daraus Songs. Spielerisch geht das voll in Ordnung und kann durchaus gefallen, aber für diesen Rückschluss hätte ein Song vollauf gereicht. Alles klingt in der Folge vorhersehbar und eintönig, lediglich das abschließende ´Upon the Shores of Solitude Pt.III` fällt da positiv aus dem Rahmen. Nicht schlecht dargeboten, aber ohne eine eigene Identität zu offenbaren rasen die Acht Songs ungebremst durch die Gehörgänge und hinterlassen keinerlei Langzeitwirkung. 
Anspieltipps: Thanatheism, Upon the Shores of Solitude Pt.III
Fazit: Wer auf Dark Funeral oder Dissection steht, kann sich für „The Crimson Sacrament“ vielleicht begeistern. Alle anderen können sich die Kohle sparen und/oder in interessantere Alben investieren. Neues offenbaren Stormnatt jedenfalls nicht. 6/10



DIABOLICAL CONQUEST

Austrian band Stormnatt play in the vein of the largely Dissection influenced black/death bands from the mid '90s. The Crimson Sacrament is most reminiscent of debut albums of Sacramentum, Dawn and Mork Gyning to name a few. Like you I too happen to enjoy music of this kind, which is usually brisk and full of emotive melodies that instantly give birth to strange tingling sensations in your heart; which is hugely inspiring and makes your chest heave, and which relies entirely on the power of the riffs and not fake sounding keyboards.
But apart from the fact that most of the Swedish bands were overly influenced by Dissection, they also tended to sound frivolous. Their music may indeed be exquisite but it lacked in emotional maturity because of which I couldn't take them very seriously or found myself remaining unmoved by much of it. I yearned for something less playful sounding, something that would have more depth. Stormnatt have attempted to address that issue by drawing elements from the relatively grimmer Norwegian scene and mixing heart-rending tunes with the skimming Swedish melodies. They don't incorporate them to a large extent but that is good enough.
So, flowing along with Stormnatt's streamlined songs you might find youself suddenly being stranded on a rock or something with your butt or rather your emotions hurting. This way of inflicting pain is so much better than black metal bands just repeating a depressive riff ad nauseam and never really being able to snap out of it. In Stormnatt's case it is almost like them remaining cheerful throughout, not allowing the inevitable moments of downfall in life to bog them down, and slowly but surely making progress towards resuming their original joyous nature. The tempo changes are masterful and they have this ability of changing the entire mood of the song right in the middle of it when you least expect it. Quality of riffs remains high nearly throughout the album. You don't want the good songs to end and wish they would go on flowing while offering you moments of pain and poignancy in between, as if each of them had an important lesson of life to teach.
I am relieved to find that Mord's vocals don't sound too much like the icy rasps of Dissection or the high-pitched screeches of Naglfar. They don't get in the way of the music and save for the last song where he howls for a bit they remain consistent with the music and go well with it. The production is fair and doesn't offend anyone. It is crisp, well balanced and sufficient rawness is thankfully retained.
The Crimson Sacrament is a classy effort that could have been even better with fewer moments of overfamiliarity. It is great to see black metal bands playing such riff-based melodic music. I really thought that was a lost art. You new metalheads are fortunate to have Stormnatt around. Now you don't have to sit and scan the past catalogue of '90s labels for similar sounding bands and come across something called The Moaning.




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